Oase Newsletter 02 | 2023

04.07.2023 / Allgemein / Oase Gruppe

Liebe Leserschaft

Wir freuen uns sehr, Ihnen den zweiten Newsletter 2023 der Oase Gruppe präsentieren zu dürfen. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir können kaum glauben, dass bereits die erste Hälfte des Jahres hinter uns liegt. In diesem Newsletter bieten wir Ihnen faszinierende Einblicke in unsere neuesten Projekte, erzählen Ihnen spannende Geschichten und präsentieren Ihnen unsere Veranstaltungen, die im Herbst stattfinden werden. Abschliessend wünschen wir Ihnen im Namen der gesamten Oase Gruppe wundervolle Sommerferien voller Freude, Entspannung und unvergesslicher Momente. Geniessen Sie die warme Jahreszeit und tanken Sie neue Energie. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen!

Elisabeth Villiger


 

Voreröffnung Oase Lindenhof Wetzikon

Die grosse Baustelle an der Hinwilerstrasse in Wetzikon zeigt immer mehr Profil – die neue Siedlung Lindenhof wächst. Während auf der Baustelle intensiv gearbeitet wird, nehmen auch die organisatorischen Aktivitäten zur Vorbereitung der Eröffnung zu. Die Voreröffnungscheckliste umfasst rund 300 Punkte, die wiederum etliche Unterpunkte beinhalten. Nur der Aufbau der IT-Systeme, von Telefonie und Notruf umfasst mehr als 100 Aktivitäten.

Zusammengefasst könnte man die Vorbereitungen unterteilen in:

Der genaue Zeitplan wird erstellt, sobald die Bauleitung einen verbindlichen Termin für die Fertigstellung des Baus mitteilen kann. Nach dem Abschluss der Bauphase werden die Räumlichkeiten bezogen und alles eingerichtet. Dies wird rund einen Monat in Anspruch nehmen. Voraussichtlich im Juli/August 2023 startet das Team mit der Wohnungsvermietung.

Elisabeth Kögel wird den Standort Oase Lindenhof Wetzikon leiten.

Elisabeth (Liss) Kögel startete im August 2020 als Leiterin Pflege und Betreuung in der Oase Oetwil am See. Mit ihrem Hintergrund als Pflegefachfrau und Betriebswirtin sowie ihrer Erfahrung als Stationsleiterin in einem Pflegezentrum brachte sie die idealen Voraussetzungen mit. Als erfolgreiche Führungspersönlichkeit wurde Liss bald als Talent wahrgenommen und ins interne Entwicklungsprogramm aufgenommen. Im Rahmen der Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Oase Gruppe hat Liss die Möglichkeit bekommen, einen Studiengang in Healthcare and Institutions zu absolvieren, um künftig die anspruchsvolle und spannende Funktion der Standortleiterin im Lindenhof Wetzikon zu übernehmen. Liss Kögel: Ich freue mich riesig über diese Möglichkeit, das mir entgegengebrachte Vertrauen, die Vielfalt an Aufgaben, die super Zusammenarbeit und darauf, die Oase Lindenhof wachsen zu sehen und auf die Unterstützung der kompletten Oase Gruppe zählen zu dürfen. Das ist nur ein Bruchteil der Gründe, warum ich glücklich bin, ein Teil dieser Gruppe zu sein. Ich freue mich, diese verantwortungsvolle, abwechslungsreiche und spannende Tätigkeit zu übernehmen, um unter anderem den Bewohner*innen und Senior*innen künftig ein schönes neues Zuhause zu bieten. Ich werde ihnen stets mit grösster Wertschätzung, grösstem Respekt gegenübertreten und sie in ihrer Selbstbestimmung unterstützen.


 

Ein Ausschnitt aus der Einkaufsliste der Oase Lindenhof


 

Ferienreise der Oase Rümlang vom 31. Mai bis 7. Juni 2023

 

 


 

Teilnehmen am Leben, das mich überlebt

Ich bin 79. Ich gehöre zur verwöhntesten Generation, die je ins Alter kam. Nicht weil wir in Saus und Braus gelebt hätten, oh nein, wir kannten noch die Enge, die Armut, wir mussten tüchtig arbeiten, wir waren fleissig, so haben wir den Wohlstand erarbeitet, den Junge manchmal für gottgegeben halten. Verwöhnt hat uns der Weltlauf. Ab 1945 ging es aufwärts: stetig mehr Freiheit, mehr Wohlstand, mehr Bildung, mehr Freizeit, mehr Komfort, mehr Medizin, mehr Reisen, mehr Sicherheit. Kriege und gröbere Krisen blieben uns erspart. Die meisten von uns sind gesünder, mobiler, reicher, als Alte es je waren. Und wir haben, mit etwas Glück, noch ein paar solche Jahre vor uns. Also Schluss mit dem therapeutischen Ton. Wir Alten sind keine verschupfte Randgruppe, die zu begünstigen, zu betreuen, aufzupäppeln wäre. Wir verbringen nicht unseren «Lebensabend» im Ohrensessel. Wir leben unternehmungslustig in einem ausgedehnten Lebensnachmittag. Zeit, dem Bild vom «aktiven Alten» eine neue Farbe zu geben. Bisher galt es für Leute «im Unruhestand», erlebnishungrige Alte, die dauernd auf Achse sind, mal in kanadischen Wäldern, mal auf Schlauchbooten im Aaretal. Wie wäre es, wir würden noch etwas mehr bewegen als bloss uns selbst? Nicht aus moralischer Verpflichtung, sondern aus Vergnügen am Mitwirken. Weil es selten froh macht, als Passivmitglied der Gesellschaft über die Runden zu kommen. Als Endverbraucher seiner eigenen Lebenschance – egal wie feudal.

Logisch, dass wir zunächst die Lebensqualität heben, die materiellen Bedingungen eines menschen würdigen Alters sichern wollten. Nun merken wir: «Es schön haben» bedeutet nicht automatisch «Sinn». Ich kenne Alte, die können sich alles leisten – und sinken in Depressionen, verfallen dem Alkohol. Sinn entspringt auch nicht der rastlosen Suche nach Erlebnissen. Eher steckt er im Mitwirken an etwas, das grösser ist als mein Ego. Ich habe Glück, ich werde ab und zu noch gebraucht, als Autor, als Redner. Bin ich nicht mehr gefragt, klopfe ich in der Schule der Gemeinde an: Habt ihr ein paar Schüler, mit denen ich Deutsch oder Mathe üben kann? Die Überlegung dabei: Meine Zukunft schrumpft absehbar, das ist das Kreuz des Alterns. Unterstütze ich jedoch Junge dabei, mental stark zu werden, wirke ich mit an einer Zukunft – auch wenn die nicht mehr meine sein wird. Die bestgelaunten Alten, die ich kenne, sind beschäftigt – nicht allein mit sich, sondern mit Dingen, die auch andern etwas bedeuten. Eine 82-Jährige hilft im Blumenladen aus, ein 74-Jähriger chauffiert Behinderte, drei 75-Jährige betreiben die Quartierbeiz. Wer sich nützlich macht, gehört dazu. Wer dazugehört, bleibt im Spiel, als Akteur, fühlt sich nicht überflüssig, fällt nicht so schnell in Sinnkrisen. Tönt verdächtig einfach und ist es auch. Der sogenannte Sinn will nicht gross gesucht werden, oft wartet er vor der Haustür. Sinn heisst: dass sich nicht alles um mich dreht, dass ich eine Bedeutung auch für andere habe. Und wenn die Kräfte nachlassen? Wenn Schluss ist mit Mitwirken? Dann kann ich immer noch teilnehmen – am Leben der Urenkel, am Flug der Mauersegler, an Literatur, Musik, an der Intelligenz der Wurzeln. Hauptsache, ich interessiere mich. Kreist alles nur um mich, habe ich schlechte Karten. Letztlich bin ich ja nicht zu retten. Was mich da tröstet, ist das Interesse für ein Leben, das mich überleben wird. Auf die Frage, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube, fiel mir kürzlich ein: Aber sicher, es muss ja nicht mein eigenes sein.

Ludwig Hasler

 


 

Von Musik und dem Ankommen – Frau Kuhns Erinnerungen an einen grandiosen Abend

Es war ein Abend der grossen Gefühle und der berauschenden Stimmung: Der Charity Event mit dem Zürcher Kammerorchester und Star-Violinist Daniel Hope ist auch Frau Kuhn, einer Bewohnerin der Oase Obergösgen, in bester Erinnerung geblieben. Hier erzählt sie von diesem Event, ihrem Alltag in der Oase und ihrer Liebe zur Musik.

 


 


 

Before I Die

«Before I Die» ist ein globales, partizipatives Kunstprojekt, das unsere Beziehung zueinander und zum Sterben im öffentlichen Lebensumfeld beleuchtet. Das ursprünglich von der Künstlerin Candy Chang in New Orleans nach dem Tod eines geliebten Menschen geschaffene Kunstwerk lädt die Menschen dazu ein, über ihre persönlichen Wünsche zu reflektieren und diese mit der Öffentlichkeit zu teilen. Es gilt als eines der kreativsten Gemeinschaftsprojekte überhaupt, und nachdem Candy viele Anfragen erhalten hatte, richtete sie eine Website ein, um anderen zu helfen, die daran interessiert sind, «Before I Die» – Wände in ihren eigenen Gemeinden zu errichten. 5000 «Before I Die» – Wände wurden inzwischen von Gemeinden in über 75 Ländern errichtet, darunter Irak, China, Brasilien, Kasachstan und Südafrika. Jede Wand ist eine einzigartige Hommage an ein gelebtes und geprüftes Leben. Und jede Wand lädt uns dazu ein, zu hinterfragen, was jeder von uns in der uns verbleibenden Zeit auf dieser Erde tun möchte.

Ja, was möchte ich denn eigentlich?
Was möchtest du und was möchten meine Liebsten oder Nachbarn? Die Oase Gruppe möchte ab Herbst 2023 gestaffelt über rund zwei Jahre die Bevölkerung an allen Oase Standorten zu diesem Projekt einladen mit dem Ziel, zum Thema «Leben und Lebensende» zu sensibilisieren. Dieses Ziel setzen wir um, indem wir an unterschiedlichen Orten eine Tafel aufstellen, wo Menschen ihre Hoffnungen, Wünsche, Ambitionen und Träume mit Kreide anonym festhalten können. Es ist uns ein Anliegen, die Menschen dazu zu bewegen, in ihrem Alltag innezuhalten und über die eigene Endlichkeit zu reflektieren. Dadurch eröffnet sich die wertvolle Gelegenheit, mit sich und den Menschen im Umfeld in einen Diskurs über das Leben zu treten und den Fokus auf die Dinge zu legen, die wirklich wichtig sind.


 

Oase goes KI

Die Zeitungen und sozialen Medien sind aktuell voll mit Berichten über KI (künstliche Intelligenz), Digital Worker und ähnliche Themen. Als Digital Worker wird ein automatisierter Geschäftsprozess bezeichnet, der Routineaufgaben wie ein realer Mitarbeiter ausführt. Die Oase Gruppe hat ein neues Projekt gestartet. Es geht um die Integration von KI in den Altersinstitutionen beziehungsweise insbesondere in die Arbeit der Oase Gruppe. Die Automatisierung verschiedener Abläufe soll zu einer wesentlichen Vereinfachung bei der Abrechnung unserer Spitex-Leistungen und damit letztendlich zu einer besseren Bewirtschaftung unserer Leistungen führen. Grosser Vorteil einer solchen Automatisierung ist aber auf jeden Fall, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter letztendlich mehr Zeit für die persönliche Betreuung unserer Bewohnerinnen und Bewohner haben werden. Zudem soll ihre Arbeitszeit mit spannenden, anspruchsvollen Aufgaben gefüllt sein.

Die von der Oase Gruppe benötigte Technologie wird derzeit von einer externen Firma entwickelt. Der Input für diese technologische Lösung stammt von einer Arbeitsgruppe innerhalb der Oase Service AG.

Da die Oase Gruppe in dieser Thematik eine Vorreiterrolle übernimmt, sind wir bereits zu entsprechenden Veranstaltungen eingeladen worden. Vanessa Slongo wird im September 2023 am Finanz und Wirtschaft Forum Health 2.023 im Gottlieb Duttweiler Institute unser Projekt als Projekt der Oase Gruppe unter dem Titel «Wie neue Technologien wie RPA und AI die Pflege entlasten, die Qualität positiv beeinflussen und dem Fachkräftemangel entgegensteuern» vorstellen.


 

Erste Hilfe für die Seele

Das Care-Team der Oase Gruppe.

Wir, Cornelia und Marcel Zosso-Heuberger, bilden das Care-Team der Oase Gruppe und sind immer bereit, allen Beteiligten in schwierigen Zeiten beizustehen. Wir sind beide Mitglieder des Care-Teams des Kantons Schwyz. Als Caregiver leisten wir dort bei belastenden Ereignissen wie überraschenden Todesfällen, Unfällen und Suiziden bei nicht verletzten Betroffenen erste notfallpsychologische Hilfe. Aufgeboten werden wir jeweils durch die Polizei.

Auch in der Oase Gruppe gibt es besonders belastende Ereignisse. Ein plötzlicher, unerwarteter Todesfall eines Bewohners oder einer Bewohnerin oder ein schwieriges Ereignis in einer Alltagssituation können zu ausserordentlichen Belastungen bei Bewohner*innen, Angehörigen, Mitarbeiter*innen oder Bereichsleitungen führen. Wir als Care-Team hören den Betroffenen zu, schätzen ihre Bedürfnisse ein und bieten Soforthilfe an, damit sie ihre Emotionen bewältigen können. Wir unterstützen die Betroffenen dabei, zur Ruhe zu kommen, und definieren mit ihnen erste Ansätze für eine Bewältigungsstrategie. Eine wichtige Aufgabe des Care-Teams ist es, darüber zu informieren, wie Menschen normalerweise auf solche Situationen reagieren und wie die Betroffenen dieser Krise ihre individuellen Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten abrufen können.

Wir als Care-Team freuen uns, unsere Erfahrung in der Oase Gruppe einzusetzen, und werden alles tun, um sicherzustellen, dass sich die Menschen wohl und unterstützt fühlen, wenn sie es am meisten brauchen.

 


 

Pionierin unterstützt Pionierprojekt

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Stiftung Oase, insbesondere bei Frau Elisabeth Villiger, für die Spende von 5000 Franken zugunsten unserer Station.

Dank Spenden können wir bisher überleben.

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