Senioren Blog – Die Sandwich Generation

Ein Beitrag von Hans Stricker, Oase Obergösgen

Dieser von Soziologen geschaffene Begriff bezeichnet jene Generation von Vätern und Müttern im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, die unter zweifachem Druck stehen, eingeklemmt sind zwischen zwei Herausforderungen. Einerseits tragen sie nach wie vor die Verantwortung für ihre Söhne und Töchter, die im Pubertätsalter sind oder bereits das frühe Erwachsenenalter erreicht haben. Sie sind in Ausbildung, sei es in einer Berufslehre oder an einer höheren Schule, wohnen zu Hause, geniessen den Service einer Familie (Kost und Logis), verlangen aber  mehr Freiheit (z.B beim nächtlichen Ausgang), sind finanziell freilich von ihren Eltern abhängig. Hier in diesem Familienbereich das richtige Mass an Führung und Verantwortung zu finden, ist für die Eltern eine echte Herausforderung. Zudem: Diese Väter und Mütter stehen noch voll im Berufsleben, das ihre Zeit und Energie ebenso beansprucht.

Andererseits: Die eigenen Eltern dieser Generation sind pensioniert, haben das 8. oder 9. Lebensjahrzehnt erreicht. Noch wohnen sie in einer Wohnung, die zu gross ist, zu viele Zimmer hat, oder sie besitzen ein Haus mit Garten, das viel körperliche Arbeit mit sich bringt – oft zu viel. Häufig sind es ihre Söhne und Töchter, die sie auffordern, nach einer neuen, einfacheren Wohnlösung zu suchen, etwa in einer Alterssiedlung, z.B. in einer „OASE“. Ist sie gefunden, gilt es den Umzug zu organisieren, zu entscheiden, welchen Hausrat die Eltern mitnehmen und welcher zu verschenken oder zu entsorgen ist. Und dann kommt der Tag des Umzugs und des Neuanfangs. Ohne tatkräftige Mithilfe von Sohn und Tochter geht es nicht. Aber auch in der anschliessenden Zeit werden die betagten Eltern immer dankbar für die Unterstützung der nachkommenden Generation sein, z.B. wenn es gilt die Finanzen zu regeln, das bisher bewohnte Haus zu verkaufen, die Steuererklärung auszufüllen, medizinische Probleme zu lösen, Kleider und Schuhe zu kaufen, Vater oder Mutter zum Zahnarzt, zum Coiffeur oder ins Nagelstudio zu fahren – und so weiter und so fort.

Das also ist die zweite Herausforderung der Sandwich-Generation: das Wohl der betagten Eltern. Das kostet sie Kraft und Zeit und strapaziert hie und da auch ihre Nerven.

Wie sollen und wollen wir Alten uns verhalten, um in gutem Verhältnis mit unseren Nachkommen zu bleiben?

  • Aufgaben, die wir selber lösen können, sollen wir angehen und nicht delegieren.
  • Problemlösungen, die wir miteinander abgesprochen haben, gilt es umzusetzen.
  • Zeigen wir Verständnis, wenn Tochter oder Sohn in Zeitnot geraten ist und einen Besuch verschieben muss.
  • Vor allem lassen wir sie spüren: Wir sind ihnen für jede Unterstützung dankbar und freuen uns, mit ihnen unseren Weg im Alter gehen zu dürfen. Im Rückblick auf das Leben hat schon mancher und manche gesagt: Das schönste und beste war und ist das gute Zusammensein mit der eigenen Familie. Danke, liebe Sandwich-Generation.

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